Eltern – Kind – Pferdestunde – wie sieht das denn eigentlich aus?!

Heute möchte ich mal die Gelegenheit nutzen und ein wenig näher erläutern, wie die Eltern – Kind – Pferdestunden bei uns aussehen. Zum Beispiel kann es so sein, wie am letzten Sonnabend. Das Wetter war super....das ist natürlich nicht immer so, aber wir sind hier nicht die Schönwetterreiter und so kann uns auch ein wenig Regen, Kälte oder Schnee nicht schrecken. Am Vorabend habe ich mir bereits ausgedacht, was ich an diesem Termin wie machen werde. Das ist mein übliches Vorgehen für jeden Pferdetermin hier auf dem Hof. Ich überlege mir für jeden einzelnen Pferdefreund, der hier ankommt, was wir in seiner gebuchten Zeit tun werden. Wo knüpfen wir an – wenn es nicht der 1. Termin ist -, was lernen wir diesmal neu dazu, was gilt es zu festigen, was zu wiederholen? Das heißt, bevor du hier bei mir ankommst, steht mein Konzept. Im Plan gibt es allerdings auch Freiräume, um auf dich, deine Tagesform und deine Wünsche einzugehen.

 Jedenfalls habe ich am Freitagabend unseren Wiesenauslauf präpariert mit 8 Kegeln für eine Slalomstrecke, einem Stangen – L zum vorwärts Durchlaufen, einem mit  2m – Stangen auf den Boden gelegtem Quadrat und einer Stangenstrecke mit 7 Stück 2m – Stangen, die in unterschiedlicher Höhe angeordnet zum Überschreiten auslagen. Angemeldet sind eine Mama, nennen wir sie Bianca und Töchterchen Cleo. Pünktlich 10 Uhr rollt der Familienwagen an und neben den beiden Pferdefreundinnen steigen noch Papa Raiko und Sohn Torsten aus. Wunderbar, wir starten nach der Begrüßung, alle strahlen fröhlich, zur kleinen Hofrunde: Pferde angucken, Stall, Weidezelt mit Heu, Laufgang, Wasserstelle, Sandkasten, Pferdewippe...was es halt alles so zu sehen gibt.

 Dann hilft uns meine Tochter dabei Odina zu putzen und zu satteln, Bianca und Cleo dürfen und sollen selbst Hand anlegen. Es klappt wunderbar, so nach und nach taut die kleine Cleo auf. Das ist meistens so, dass es mit kleinen Kindern ein Weilchen dauert, Cleo ist 6 und so viel Neues strömt auf sie ein. Nachdem der Reithelm angepaßt wurde, darf Cleo aufsitzen. Ferun führt Odina und Bianca und ich laufen mit auf großen Runden rund um unsere Wiese, damit Odinchen sich aufwärmt. Ich ermuntere Cleo zu verschiedenen kleinen Übungen auf dem Pferderücken und freu mich zusammen mit Bianca, wie alles super gelingt. Zwischendurch erläutere ich der Mama, wie Odina zu führen ist, halte sie dazu an, sich es bei Ferun anzusehen und schon bald tauschen Bianca und Ferun ihre Position. Die Mama führt Odina und ihre Tochter und wir begleiten sie. Bianca wird immer sicherer dabei und wir können die ausgelegten „Hindernisse“ angehen. Durch´s Stangen – L gehen und mal darin anhalten, die Slalomstrecke in großen Bögen bewältigen, um Odinchen schön zu biegen und geschmeidig zu halten, im Quadrat anhalten und das Pferd darin um die eigene Achse bewegen und zuguterletzt auch die anspruchsvolle Stangenhindernisstrecke bewältigen. Zwischendurch gibt es immer Hinweise und viel Lob für Cleo, die sich strahlend von Odinchen tragen läßt und sicher von ihrer Mama geführt wird. Dann steht ein Pferdewechsel an. Wir versorgen Odina, absatteln, Apfellob verfüttern und den langen Rückenmuskel kräftig ausstreichen. Die Kleine übernimmt das Füttern unterstützt von Thorsten, ihrem kleinen Bruder und Bianca, die Große, bearbeitet Odinchens Rückenmuskel.

 Wir haben noch eine gute halbe Stunde Zeit und mein Mann bringt uns Ashley. Wieder wird das Pferd geputzt und diesmal mit einem Reitkissen ausgestattet. Mal schauen, wie es sich auf so einem Kissen reitet?! Diesmal darf die Mama auf den Pferderücken, mein Mann führt Ash, Cleo und ich begleiten die beiden und Cleo darf sagen, was Mama alles auf dem Pferd machen soll. Ich denke mir auch noch 2 Herausforderungen aus – Bianca bewältigt das Ganze prima. Auch mit Ash wird der Parcour durchschritten und dann darf etwas getrabt werden. Wir traben am Anfang nur klitzekleine Stückchen. Oberstes Gebot: der Reiter soll möglichst locker zum Sitzen kommen und das gelingt am besten, wenn nur wenige Trabtritte anstehen. Nachdem Bianca alles wohlbehalten hinter sich gebracht hat, darf Cleo nochmal auf´s Pferd. Mal schauen, ob auch sie es schafft, sich lang auf den Rücken des Pferdes zu legen, so wie Mama es vorgemacht hat?? Und na klar, sie kriegts hin, wunderbar. Auch die kleinen Trabs werden nun versucht. Auf Nachfrage ist Cleo der Schritt allerdings noch am liebsten!

 Dann wird Ash abgesattelt, mit Äpfeln versorgt und es ist Zeit, die Pferde zu füttern. Auch das dürfen Bianca und Familie mitmachen. Als alles fertig ist, haben die Kinder die Pferdewippe für sich entdeckt und haben ihren Spaß damit. Wir Erwachsenen wechseln ein paar Worte, wie es weitergehen könnte nach diesem ersten Schnuppertermin und dann geht’s auch schon wieder los für die kleine Familie.

 Fazit: Uns hat es viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Mein Mann ist nicht immer mit dabei. Im Moment hilft er aus, da ich durch den Sturz noch etwas gehandicapt bin. Sonst machen Ferun und ich die Eltern – Pferd – Stunden allein.

 So kann es aussehen, beim Eltern – Pferd – Reiten, so muss es aber nicht aussehen. Viele Faktoren bestimmen den Termin: Wetter, Platzverhältnisse, Können der Eltern usw. Es ist jedesmal ein neues kleines Abenteuer und eine Herausforderung an mich, eine schöne Zeit zu gestalten: lehrreich und Freude spendend. Es gibt so unglaublich viel zu lernen rund ums Pferd und das Reiten – da geht so schnell der Stoff nicht aus.

 Warum gibt es überhaupt dieses Angebot? Ich mochte eine Möglichkeit anbieten, wo Mama oder Papa und Kind zusammen wertvolle Zeit miteinander verbringen können. Wenn beide noch keine Pferdeerfahrung haben – wunderbar. Dann starten beide von Null und können auch voneinander lernen. Wenn einer dem anderen wo voraus ist – wunderbar. Dann kann er dem anderen helfen. Aus diesem Angebot heraus können sich auch wieder eigene Wege ergeben: Mama kann allein herkommen und ein anderes Modul hier nutzen. Auch der andere Elternteil kann das Kind mal begleiten. Die Kinder erleben ihre Eltern in einem völlig neuen Umfeld, ebenso die Eltern. Spannend – finde ich!

 Ich selbst lerne bei jeder Begegnung dazu und feile an meiner Täigkeit – Zusammensein und Reiten mit Pferden – zu vermitteln. So dass es für alle ein Gewinn ist: für dich, für die Pferde, für mich!

Odina mit Ferun, als meine Tochter 5 Jahre jung war bei ihrem ersten Ausritt, wo sie Odina selbständig reitet! Hammer die 2! Wunderbar, so tolle Helfer beim Eltern - Kind - Pferdestunden Angebot zur Seite zu haben! Inzwischen ist Ferun 10 einhalb!